Dunkelheit wird so oft missverstanden. Wird meist mit negativen Begriffen assoziiert, mit dem Bösen oder mit dem Tod, wobei dieser in unseren Breiten oft immer noch mit einem Tabu verhaftet ist, oder wird mit dem Schatten gleichgesetzt.
Im schamanischen Weltbild ist der Tod einfach nur ein Übergang, nicht mehr und nicht weniger. Man kann also auch Tode im Leben sterben – man lässt Altes sterben und Neues erblühen.
Das letzte schamanische Ausbildungsmodul, das kürzlich stattgefunden hat, und das danach gefeierte Samhain-Fest haben mich mehrfach über eine Schwelle geschickt. Das war intensiv, klar, unbarmherzig, tiefgehend, emotional, aber es war nicht böse oder negativ. Die Tode im Leben zu sterben entfernt Altes aus dem Leben und erzeugt Platz für Neues. Das befreit, das erleichtert, das erzeugt Antrieb, Motivation und Freude.
Meiner Meinung und Erfahrung nach ist die Dunkelheit die größte Kraftquelle, die wir haben. Hier verstecken wir die Archetypen mit Fähigkeiten und Talenten, von denen wir glauben, dass die Gesellschaft sie ablehnen würde, aber nicht, weil wir sie nicht sehen wollen oder nicht haben wollen wie die unbewussten Schatten. Anders als die Schatten sind diese aber nicht zu „Dämonen“ verwandelt, die man erst annehmen und transformieren muss, sondern einfach nur wütend und verletzt oder einfach ihrer Kräfte beraubt. Wir brauchen ihnen bloß ihren Platz wiedergeben und die intensiven Gefühle verebben nach einer Weile, und wir haben plötzlich Zugang zu wunderbaren Geschenken oder wundersamerweise plötzlich Energie ohne Ende.
Je mehr ich meine dunklen Archetypen in mein Leben integriere, desto klarer sehe ich meinen Weg, desto zielgerichteter, selbstbewusster und erfüllender wird er.
Erforscht eure dunkle Seite und ihr werdet erstaunt sein, wie viel Tiefe und Fülle das in euer Leben bringen wird!
Alles Liebe
Eure Caroline