LIEBE ZUR ERINNERUNG: „ES WAR EINMAL…- Entdecke Deine Geschichte!“

Welche Erinnerungen sind Teil Deiner Geschichte? Stell Dir vor, Du hättest keine (mehr).

Ohne Erinnerungen verlieren wir unsere Identität, unser Ich. Demenz nimmt den Menschen mehr als nur ihre Merkfähigkeit, sie nimmt ihnen ihre Geschichte.

Ohne Erinnerungen könnten wir keine Lehren aus der Vergangenheit ziehen, wir würden immer wieder die gleichen Fehler machen.

Ohne Erinnerungen würden wir nicht mehr wissen, wer zu uns gehört, zu unserer Familie, zu unseren Freunden. Wir müssten jeden Tag wieder von vorne beginnen, die Menschen in unserem Umfeld kennenzulernen, aber am nächsten Tag wüssten wir nichts mehr davon. So wie im Film „50 erste Dates“ mit Adam Sandler.

Ohne Erinnerungen würden wir vergessen, was wir im Leben schon Großartiges geleistet haben.

Erinnerungen sind so immens wichtig für unser Leben, dass ich ein Event dafür ins Leben rufen und  gestalten möchte – Wer mitmacht, ist dann Teil seiner Geschichte. ❤

Warum sollte uns das interessieren? Hier ein paar Beispiele:

Lebensgeschichten sind einfach faszinierend!

Ich höre gerne Menschen zu, wenn sie über ihr Leben erzählen. Warum sie so geworden sind, wie sie jetzt sind. Was sie interessiert, was sie geprägt hat, wie geht sie mit Situationen um. Oft lerne ich dann ganz viel Neues von dieser Person, oder es schlagen Charaktereigenschaften durch, die ich bei dem Menschen gar nicht erwartet hätte. Kürzlich ist mir das mit meiner Freundin G. passiert. Ich habe durch eine Anekdote von ihr eine ganz neue Facette ihres Temperaments kennengelernt, die mir bisher bei ihr nie aufgefallen war.

Ich bin der Meinung, dass jeder etwas zu erzählen hat, nicht nur die Promis. Lustige Anekdoten aus der Vergangenheit, traurige Geschichten, interessante Reiseberichte, spannende Hobbies, faszinierende Berufe. Über die lieben Haustiere, die (Enkel)kinder, das tolle Theaterstück, die gute Ausstellung.

Erinnerungen und Emotionen gehören zusammen

Erinnerungen sind oft mit starken Emotionen verbunden. Sowohl angenehme, wie auch unangenehme. Die merken wir uns nämlich am besten. Unser Gehirn, hier der Thalamus, muss aus unzähligen Eindrücken am Tag das Wichtigste herausfiltern, damit wir nicht überfordert werden. Das geht nur, wenn alles entfernt wird, das keine besonders starken Eindrücke hinterlassen hat, uns nicht interessiert, nicht in unserer Aufmerksam lag, wo wir unkonzentriert waren.

Erinnerungen und Trauerarbeit

Jemand ist erst wirklich tot, wenn er vergessen wurde.

Erinnern ist auch ein wichtiger Teil von Trauerarbeit. Dadurch bleibt der liebe Verstorbene/die Verstorbene lebendig. Im Laufe des Prozesses lernen wir im besten Falle, die Gefühle zu durchleben und sie zuzulassen, um sie gehen zu lassen, besonders auch, wenn sie unangenehm sind. Dann fühlen wir uns bei erneuter Erinnerung nicht mehr so überwältigt davon. Bis am Ende nur mehr Liebe bleibt.

In Mexiko wird jedes Jahr am 02.11. der „Tag der Toten“ (Dias de los muertos) gefeiert, wo man sich der Ahnen erinnert, deren Lieblingsspeisen kocht und auf dem Friedhof mit ihnen feiert. Auf einem Altar im Haus bekommen alle Verstorbenen einen Platz, denn sie glauben, dass ein Mensch erst wirklich tot ist, wenn man ihn vergessen hat.

Biographiearbeit für jedermann

Wir verarbeiten unzählige Informationen am Tag. Was würde passieren, wenn wir aus der Fülle an Eindrücken jeden Tag nur das Wichtigste herausholen würden? Wir bilden also einen Extrakt, eine Essenz aus einem Meer aus Ereignissen, Emotionen, Personen und Wissen und schreiben das dann von unten nach oben auf einer Seite auf, beginnend mit dem ältesten Ereignis des Tages, endend mit dem Jüngsten. Wenn wir das für eine Woche gemacht haben, ziehen wir daraus wieder das für uns Wichtigste heraus und für die nächste Woche usw. Weiter geht es mit jedem Monat, jedem Quartal und zum Schluss mit dem ganzen Jahr. Das Jahr komprimiert auf die Essenz.

Das Aufschreiben lehrt einem Disziplin, Ausdauer, Fokus auf das Wesentliche und hilft uns zu erinnern, was wir uns sonst vielleicht nicht gemerkt hätten, zeigt auf, was wir geschafft haben, welche Personen uns wichtig waren, welche Ereignisse Spuren bei uns hinterlassen haben. Das ist doch spannend!

Stefan, der Erinnerungsgestalter von hodos.at, hat das ideale Werkzeug dafür entwickelt: „Das OIDA“, ein Buch, das erst durch Dich lebendig und bunt wird – es wird zur Schatzkiste Deiner Geschichte.

Erinnerungen als Momentabdruck des eigenen Lebens

Erinnerungen sind nämlich sehr individuell und ein Momentabdruck eines Ereignisses oder einer Erfahrung, einer Person. Jeder von uns hat seine eigene kleine Welt um sich herum aufgebaut. Nur ich kann allein kann verstehen, wie ich zu dem wurde, der ich geworden bin. Niemand anderer kann uns das sagen, sollten wir es jemals vergessen. Deswegen haben selbst Zeugen des gleichen Ereignisses unterschiedliche Erinnerungen. Das macht ja die Polizeiarbeit auch so schwer. Wir verbinden, wie schon gesagt, alle Erinnerungen mit Emotionen, auch mit Gerüchen oder Geräuschen. Mit einem bestimmten Schauplatz assoziiert der eine ein tolles Erlebnis, der andere ein negatives. Beide merken sich etwas Anderes, je nachdem, was einem wichtig war. Vielleicht einer auch gar nichts, weil sein Handy gerade wieder interessanter war als seine Umwelt.

Erinnerungsarbeit hilft gegen das Vergessen

Sich mit seiner eigenen Biographie, seiner einzigartigen Geschichte zu beschäftigen, hilft Demenzkranken dabei, sich ihrer selbst und ihren Angehörigen länger bewusst zu bleiben. Denn die am weitesten entfernten Erinnerungen verschwinden als Letztes.

Zum Schluss

Ihr seht, Erinnerungen sind ein wichtiger Teil unserer Identität. Nicht nur die Weltgeschichte, sondern ganz besonders unsere eigene ganz individuelle.

Na, hab ich Eure Begeisterung wecken können?

Ihr findet meine Idee für einen „Tag der Erinnerung“ toll und wollt ihn mit mir planen und umsetzen? Ihr habt schon jetzt großartige Ideen für?

Ihr seid Experten in Sachen Biographiearbeit und/oder Gedächtnistraining? Arbeitet Ihr mit Demenzkranken oder in der Gehirnforschung und wollt Vorträge über Gedächtnis/Demenz/Vergessen/Trauerarbeit oder ein anderes passendes Thema halten und habt Interesse an einer gemeinsamen Veranstaltung?

Kennt Ihr jemanden, der perfekt zu LIEBESRAUM 2.0 passen würde?

Meldet Euch gerne über das Kontaktformular. Ich freue mich auf Euch!

Alles Liebe und bleibt neugierig,

Eure Caroline

 

 

 

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